CPAP-Therapie: Hilfe bei Obstruktiver Schlafapnoe


Wir setzen Atmung als selbstverständlich voraus. Erst wenn wir nachts schnarchen, müde aufwachen oder Atmungsstörungen haben, wird uns die Bedeutung eines jeden Atemzuges erst bewusst und wir beginnen, uns auf die Atmung zu konzentrieren. Bei der CPAP-Therapie handelt es sich um eine Atemtherapie, die im Schlaf stattfindet. Sie gilt als Standardtherapie und ist die am häufigsten eingesetzte Methode bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und wirkt gleichzeitig dem Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern entgegen. 

 1. CPAP steht für Continuous Positive Airway Pressure (kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck). Während einer CPAP-Therapie wird der Patient im Schlaf kontinuierlich mit positivem Überdruck behandelt. Dabei bleibt der Druck beim Ein- und Ausatmen konstant auf einem Niveau. 

 2. BiLevel (Bilevel Positive Airway Pressure) bedeutet im Gegensatz dazu, dass das Schlaftherapiegerät beim Ein- und Ausatmen mit unterschiedlichen Druckniveaus arbeitet, um so die Ausatmung bei höheren Therapiedrücken zu erleichtern. 

 3. Bei der APAP-Therapie (Automatic positive Airway Pressure, also automatisch angepasster Atemwegsdruck) erzeugt das Schlaftherapiegerät ebenfalls einen gleichbleibenden Druck bei der Ein- und Ausatmung. Dieser wird aber über die Messung verschiedener Parameter regelmäßig an die Atmung des Schlafapnoe-Patienten angepasst. 

 CPAP wird oft als Überbegriff für CPAP, APAP und BiLevel verwendet. Die Behandlung mit CPAP ist eine zuverlässige und sehr weit verbreitete Methode zur Therapie von mittlerer und schwerer Schlafapnoe1, welche den Patienten ihren lebenswichtigen Schlaf zurückgibt und zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.

Was passiert bei einer Schlafapnoe?


Um zu verstehen wie eine CPAP-Therapie funktioniert, ist es wichtig zu verstehen, was Schlafapnoe eigentlich ist. Die Schlafapnoe ist eine weit verbreitete und oft unerkannte Schlafstörung, deren typische Symptome Atemaussetzer im Schlaf und begleitendes Schnarchen sind. 

Es gibt drei unterschiedliche Arten der Schlafapnoe:
Obstruktive Schlafapnoe (OSA), Zentrale Schlafapnoe (ZSA) und Gemischtförmige Schlafapnoe. 

Ursache für die Atemaussetzer, auch als Apnoe (aus dem altgr. "Nicht-Atmung") bezeichnet ist, dass die Muskulatur des Rachenraums im Schlaf in sich zusammenfällt und die Atemwege blockiert. In Folge wird der Atemfluss verhindert und kommt so für kurze Zeit zum Erliegen. Durch diese regelmäßigen Apnoen wird der Schlaf immer wieder unterbrochen, so dass weder eine körperliche noch eine geistige Erholung stattfinden kann. Bei der ZSA wird der Atemfluss durch ein fehlendes Signal des Gehirns unterbrochen.

Allerdings ist anzumerken, dass nicht jeder Schnarcher auch gleichzeitig am Schlafapnoe-Syndrom leidet. Wenn Sie ein starker Schnarcher sind und regelmäßig mit Kopfschmerzen aufwachen, tagsüber unkonzentriert sind oder eine schwere Müdigkeit verspüren, könnten das Anzeichen einer Schlafapnoe sein. Das sollten Sie dringend mit Ihrem Arzt abklären. Interessant zu wissen: Ursachen für das typische Geräusch beim Schnarchen sind flatternde Bewegungen des Gaumens, Zäpfchens und teilweise auch des Zungengrundes, die durch die räumliche Enge beim Ein- und Ausatmen entstehen.

Funktionsweise der CPAP-Therapie


Bei dieser Form der Schlafapnoe-Therapie wird konstant, mit einem leichten Überdruck, Raumluft in die Atemwege der Betroffenen gepumpt. Dieser Druck wird durch ein CPAP-Gerät erzeugt, das üblicherweise in unmittelbarer Nähe zum Patienten auf dem Nachttisch steht. Das Gerät ist über einen Schlauch mit der CPAP-Maske verbunden. Der erzeugte Überdruck sorgt dafür, dass die Atemwege geöffnet bleiben. Die Folge ist, dass die Häufigkeit der Atemaussetzer und dadurch die Unterbrechung des Schlafes deutlich abnimmt. Dadurch steigt der Sauerstoffgehalt im Blut und die Schlafqualität verbessert sich wirksam.

Was wird für die Therapie benötigt?


Für eine Schlafapnoe-Therapie mit CPAP benötigt man ein sogenanntes CPAP-Gerät und eine dazugehörige CPAP-Maske, die es in unterschiedlichen Variationen gibt (Nasenmasken, Nasenpolstermasken und Full Face Masken). Das Gerät leitet einen kontinuierlichen Therapiedruck über Schlauch und Maske in die Atemwege des Patienten. In vielen CPAP-Geräten sind Atemluftbefeuchter integriert, die dafür sorgen, dass die Therapieluft mit Wasserdampf angereichert wird. Das verhindert bei Bedarf die Austrocknung der Schleimhäute während einer Schlafapnoe-Therapie mit CPAP, APAP oder BiLevel. Ein wichtiger Bestandteil ist außerdem der Luftfilter, der sich im Gerät befindet und für die Reinigung der Einatemluft sorgt.

Wann ist eine CPAP-Therapie sinnvoll?


Eine Schlaftherapie mit Überdruckbehandlung ist vor allem für Patienten mit mittlerer bis schwere Schlafapnoe gedacht. Auch Betroffene mit einer leichten obstruktiven Schlafapnoe und auffälliger Symptomatik oder gleichzeitigen Begleiterkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen) können von dieser Schlaftherapie profitieren. 

Wichtig zu wissen: In der Regel wird die CPAP-Therapie nicht bei „Nur“-Schnarchern angewendet, die keine Atemaussetzer haben.

Mögliche Nebenwirkungen


Wie bei anderen Therapien, bleibt auch die CPAP-Therapie nicht ganz von Nebenwirkungen verschont. Die größte Herausforderung für jeden Betroffenen ist zu Beginn der Therapie die Gewöhnung daran mit einer Maske zu schlafen. Auch das Geräusch des Gerätes wird mitunter als störend empfunden. Einige Patienten geben an, dass sie wegen der Maske unter Schmerzen, unangenehmen Druckstellen und Hautreizungen leiden. Diese Beschwerden lassen sich meistens verhindern, indem die passende Maske für den Patienten gefunden und diese auch korrekt angpasst wird. Der konstante Überdruck kann zu weiteren Nebenwirkungen, wie Mund-, Nasen-, oder Augentrockenheit führen. Wenn die Eingewöhnungsphase vorbei ist und die Behandlung mit einem CPAP-Gerät und Maske konstant weitergeführt wird, profitieren die Betroffenen von der Therapie. Die Folge ist eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.

Dauer einer CPAP-Therapie


Schlafapnoe ist in der Regel nicht heilbar. Die Schlafapnoe-Therapie mit CPAP verhindert aber die Symptome. Die Therapie ist somit eine Dauerbehandlung. Deshalb wird empfohlen, dass Schlafapnoe-Patienten die CPAP-Maske jede Nacht ausnahmslos tragen.

Weitere Schlafapnoe-Therapien


Neben der CPAP-Behandlung und dem Tragen einer CPAP-Maske gibt es weitere Möglichkeiten die Symptome der Schlafapnoe zu lindern. Eine Alternative für Patienten, die mit einer Therapie mit Maske nicht zurechtkommen, sind Schnarchschienen bzw. Unterkieferprotrusionsschienen (UKPS), die vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden angepasst werden. Eine solche Zahnschiene unterstützt die Verlagerung des Unterkiefers im Schlaf. Dieser wird mittels der Schiene um wenige Millimeter nach vorne geschoben, um die Atemwege offen zu halten und so die Atemaussetzer und das Schnarchen zu verhindern. Die Schnarchschiene eignet sich für fast alle, die unter lautem Schnarchen leiden oder bei denen eine leichte bis mittelschwere obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert wurde. Selbst jene, die unter schwerwiegender OSA leiden und die CPAP-Therapie nicht vertragen, können z.B. die Narval CC Unterkieferprotrusionsschiene von ResMed als Alternative anwenden. Sie stellt ebenfalls eine gute Möglichkeit für jene Betroffene dar, die viel reisen, da sie im Vergleich zu einem CPAP-Gerät sehr kompakt ist. Wenn Sie sich für eine UKPS interessieren, sprechen Sie uns gerne an oder informieren Sie sich hier. Alternativ kann Patienten, je nach Ausgangslage, auch eine Operation empfohlen werden. Bitte beachten Sie: Die Informationen auf dieser Seite stellen keine medizinische Beratung dar und können daher das Gespräch mit einem Arzt nicht ersetzen. Nur ein ausgebildeter Mediziner kann Sie entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse zuverlässig beraten und eine adäquate Behandlung einleiten.

 1 American Sleep Apnoea Association. http://sleepapnoea.org/treat/treatment-options.html (Februar 23, 2016).